Im ersten Teil unseres Sahara-Abenteuers, sind wir auf dem leeren Iron Ore Train (also dem Eisenerzzug), 700 km von der Hafenstadt Nouadhibou in Mauretanien in den Wüstenort Zouérat gefahren. Er ist einer der längsten und schwersten Züge der Welt und man kann hier noch im offenen Güterwaggon mitfahren, man muss also nicht zwangsweise im Personenwagen sitzen.
Wer unsere Hinfahrt, also den ersten Teil im leeren Waggon noch nicht gelesen hat, hier entlang–> Iron Ore Train Abenteuer Teil 1 Da unser VW Bus in Nouadhibou sicher abgestellt ist, müssen wir natürlich auch wieder dorthin zurück. Das besondere ist: Nach Zouerat sind wir im leeren Waggon gefahren, zurück von der Sahara an den Atlantik, werden wir über 20 Stunden auf einem Waggon gefüllt mit Eisenerz fahren.
Wann fährt der Eisenerzzug von Zouerat?
Im Bergbauort Zouérat ist die letzte Haltestation für Zugreisende. Wenn man die Stadt Atar, die Oase Terijt oder den besonderen Ort Chinguetti besucht und von dort dann wieder zurück an den Atlantik und in die Stadt Nouadhibou möchte, ist es einfacher in Choum auf den Iron Ore Train zu steigen. Aber Achtung, der Zug hält nur etwa 7 Minuten (Genau weiß das niemand und es gibt auch keinen Schaffner oder Mitarbeiter am nicht vorhandene Bahnsteig, der dich darauf hinweist ;).
Choum oder Zouerat
Häufig kommt der Zug in Choum allerdings in der Dunkelheit an und ihr müsstet in der Nacht auf einen Waggon steigen, das ist für Novizen sicher nicht so einfach. Bei Dunkelheit auf einen Waggon zu klettern und nicht zu wissen welchen Zustand das Erz hat, wie voll der Waggon ist und am Ende noch unter Zeitdruck – naja, das muss man wollen. Um den Sonnenuntergang und auch etwas von der einmaligen Gegend zwischen Zouerat und Choum zu sehen, sollte man unbedingt in Zouérat oder F’derik auf dem Zug aufsteigen.
TIPP! In Zouerat gibt es auch noch die Möglichkeit Tagelmust und Decken zu kaufen, falls ihr keine dabei habt oder diese lieber nicht dreckig werden sollten. Skibrillen, Powerbank und was man sonst noch alles braucht, solltet ihr unbedingt schon dabei haben!
Am Bahnhof in Zouérat
Wir sind nun hier in Zouérat und möchten auch von dort wieder zurück an die Küste. Drei mal täglich wird die 700 km Strecke durch die Wüste gefahren, so zumindest die Theorie. Wann jedoch kann niemand so genau sagen und ob dann der Zug überhaupt fährt, weiß eigentlich auch niemand so genau. Wir haben Leute getroffen, die 5 Stunden in der Hitze bei 47°C gewartet haben.
Railway Office Iron Ore Train
In Zouérat, im Office der SNIM (in Google Maps unter „Railway Office“) erfahren wir, dass der Iron Ore Train um 12 Uhr losfahren soll. Auf Google Maps wird der Bahnhof für den Eisenerzzug von Zouerat als „Iron Ore Train Starting Point“ angegeben (nur falls ihr den Bahnhof sucht). Mit einem überteuerten Taxi lassen wir uns hinbringen.
Eins der Dinge die wir an Mauretanien nicht vermissen werden, ist dieses ständige aufpassen nicht „übers Ohr gehauen“ zu werden. Versteht mich nicht falsch. Die Menschen in Mauretanien sind freundlich und viele auch sehr offen, aber wir mussten hier mehr aufpassen und besser umrechnen, als in den Nachbarländern.
Mauretanien ist eines der ärmsten Länder der Welt und auch nicht das günstigste, aber eine 5 km Taxifahrt für 20 € ist auch für Mauretanien viel zu teuer. Es gab in Mauretanien eine Währungsreform, aber die Einheimischen sagen noch den vorherigen Preis. So werden die Preise häufig immer noch mit einer 0 mehr angegeben. Da kann es schnell passieren, dass ihr viel mehr bezahlt, als es eigentlich kostet. Wir wussten dies vorher und haben uns darauf eingestellt, einfach war es aber nicht immer.
Bahnhofsgaststätte unter Palmen
Das Taxi hält am Bahnhof. Dieser besteht nur aus Sand, Stein und Gleisen, ein paar Palmen und viel Müll und Schrott der Bahn. Als wir ankamen, wurden wir gleich von einem freundlichen Mann abgefangen, der uns in einen kleinen rumpeligen Palmenhain führte. Im Inneren war es wesentlich schattiger und angenehmer, als gedacht. Es wurde wie hier üblich eine Decke und Kissen auf die Erde gelegt und Tee oder Kaffee angeboten (Kaffee kostete 50 cent und Tee 20 cent).
Warten auf den Eisenerzzug
Unser Gastgeber der Bahnhofsgaststätte hatte 11 Babies, da konnten wir mit 2 Kindern nicht mithalten. Er fand das auch ziemlich amüsant, dass es in Europa nur so wenig Kinder gibt. Während er auf einem kleinen Gaskocher Wasser kochte und einen Nescafe Beutel hineinschüttete, plauderte er ganz entspannt.
Wir warteten 2 Stunden, dann kam der Zug angefahren und wir sprangen hektisch auf, um gleich den perfekten Waggon aussuchen zu können (zu viel Eisenerz ist schlecht, da man sonst nachts aus dem Waggon fallen könnte, zu grobe Brocken sind auch schlecht, denn dann ist es zu unbequem, zu feines Eisenerz wird zu staubig während der Fahrt und so weiter und so fort… ;)).
Der Eisenerzzug kommt am Bahnhof an
Mit gepacktem Rucksack stehen wir vor dem Zug und werden auch sogleich von einem lustigen Herrn mit Warnweste und Flip Flops wieder eingefangen, denn noch sind die Waggons leer deutet er an. Der Bahnmitarbeiter führt uns wieder zurück zur Bahnhofsgaststätte und weist uns lächelnd an bitte hier zu warten, bis er kommt und uns holt.
Dann endlich war es soweit. Jetzt mussten wir uns auch wieder beeilen, diesmal auf Geheiß vom Warnwestenmann. Auf dem Weg zur Bahn kam auch Mousa ein Backpacker aus Algerien. Er will mit dem Iron Ore Train bis Choum fahren und kann im Gegensatz zu uns, fließend französisch (wie in Mauretanien, ist auch in Algerien die französische Sprache Handelssprache) .
Dürfen wir doch nicht auf einem Waggon?
Auf den Waggon dürfen wir alle allerdings nicht. HÄ?!? Euer Ernst? Es werden die Reisepässe von einem Polizisten überprüft ( Achtung! Nehmt unbedingt immer den originalen Reisepass mit und nicht nur eine Kopie! Was sonst passieren kann, erfahrt ihr ganz unten im Beitrag). und ein ziviler Mann (zumindest optisch zivil) teilt uns streng mit, dass wir nur in den Personenwagen dürfen. Das wollen wir aber natürlich nicht. Der Bahnmitarbeiter deutet uns an, dass wir zunächst im Personenwagen sitzen bleiben sollen, er wird uns dann holen und uns in F’dérik auf den Waggon bringen.
So sitzen wir mit Moussa in einem Abteil eines ausgemusterten tschechischen Personenwagens mit vergitterten Fenstern. Mittels Übersetzungsprogramm und Händen und Füßen tauschen wir Erfahrungen aus. Moussa zeigt uns Fotos aus Algerien und erzählt von seiner Arbeit als Nationalpark-Ranger. Er reist mit Rucksack durch die Länder und leider hat er es mit einem algerischen Pass oft wesentlich schwerer, als wir mit unserem Deutschen.
Auch im Personenwaggon des Eisenerzzugs sehr abenteuerlich
Es fehlen hier in den meisten Abteilen die Scheiben der Fenster und Türen. Wer hier die ganze Fahrt mitfahren möchte, sollte Tücher als Staubschutz mitbringen um diese vor die Fenster zu hängen. Nur so als Tipp. Die Einzelsitze im Waggon sind entfernt und durch Holzbretter ersetzt. So entstehen in jedem Abteil drei Liegeflächen.
Links, rechts und eine in der Mitte am Boden. Diese Flächen sind sehr begehrt und uns ging es so dass ein Mann in das Abteil kam und uns bat aufzustehen. Er rollte sogleich sein Bett auf der Sitzbank aus und deutete an dass wir nun wieder Platz nehmen können. Man kennt sowas ja von den Poolliegen und den Handtüchern…
Ab auf dem Waggon
Zweieinhalb Stunden später sitzen wir noch immer im Waggon, haben aber immerhin die 25 Kilometer von Zouérat nach F’dérik geschafft. In F’dérik ist es jetzt endlich soweit. Wir drei und noch ein französisches Paar, dass aber in Mauretanien arbeitet, werden zu den Waggons geführt. Jetzt muss es wieder schnell gehen. Das französische Paar bekommt einen Waggon und wir zusammen mit Mousa gehen auf einen anderen. Wir bekommen die Waggons zugewiesen, ob das irgendeinen Sinn macht oder rein zufällig geschah wissen wir nicht. Natürlich möchte derjenige, der uns auf den Waggon bringt auch wieder Bakschisch, Er bekommt allerdings wesentlich weniger, als er verlangt (denn offiziell ist die Fahrt kostenlos).
Was ihr unbedingt dabei haben solltet*
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Es gibt übrigens zwei Arten von Waggons. Es gibt die hohen, neueren Waggons mit einer Leiter außen an der Seite und innen auf der gleichen Seite. Diesen Waggon hatten wir auf dem voll beladenen Zug. Dann gibt es die etwas niedrigeren Waggons mit der Leiter an der Vorder- und Rückseite. Diese sind innen etwa nur 1,60 Meter tief und haben KEINE Leiter innen. Diesen Waggon hatten wir auf der Fahrt mit dem leeren Zug.
Jetzt kann das Abenteuer beginnen…auf dem Iron Ore Train
Auf dem Waggon, graben Moussa und Michi erst einmal eine Liegefläche für die Nacht und man macht es sich gemütlich. Da es die Tage ja erst Unwetter und Regen gab, hatten wir ziemlich Glück mit der Temperatur. Die Sonne ist zwar heiß und Sonnencreme ist ein Muss, aber es war gut auszuhalten.
Hitze und Kälte in der Wüste auf dem Eisenerzzug
Jetzt 3 Wochen später hat es über 45°C und da ist es nicht so angenehm und ihr müsst wirklich aufpassen keinen Hitzschlag zu bekommen. Wir drei saßen oder lagen die ersten Stunden eigentlich nur in unserem Waggon und staunten über die vorbeiziehenden Dünen und die unendliche Weite die über und über mit Sand bedeckt ist. Ab und an sahen wir ein paar Nomaden die freundlich winkten.
Das ist auch so eine Besonderheit. Wenn man den Zug sieht und die Menschen darauf, hat man das Bedürfnis automatisch zu winken. Ging uns auch schon so, als wir ein Stück neben den Gleisen gefahren sind. In Mauretanien wird er nur „Le Train“ genannt und es ist einfach was besonderes und einzigartiges. Der Zug geht teilweise neben der Straße und es parken immer wieder Autos oder Motorräder um den Zug zu fotografieren und – natürlich zu winken.
Sonnenuntergang auf dem Iron Ore Train – Ein absolutes Highlight
Im Gegensatz zu unserer Hinfahrt mit dem Iron Ore Train und dem extrem lauten Knallen bei den dauernden Lastwechseln, dem rattern die ganze Zeit, ist der volle Zug wesentlich leiser und auch deutlich langsamer. Mit um die 50 km/h fahren wir gemächlich in den Sonnenuntergang. Wir sind ziemlich weit hinten in einem Waggon und haben einen richtig guten Ausblick auf die restlichen Waggons des vorderen Zugs.
Solange der Wind nicht ungünstig dreht, hält sich auch der Staub in Grenzen und wird querab getrieben. Die Skibrillen haben wir bei Bedarf auf, denn wir wissen noch von der Hinfahrt wie nervig es ist, die ganzen Staubkörner im Auge zu haben. Was man häufig erst etwas später bemerkt. Der Sonnenuntergang ist fantastisch und schon dafür hat sich die Fahrt ab Zouérat gelohnt. Wir haben noch Nüsse dabei, die wir untereinander teilen und dabei andächtig die Sonne über der Sahara untergehen sehen.
Wenn es auf dem Zug dunkel wird…kann es auch gruselig werden
Schnell kommt nun die Nacht herbei und die ersten Sterne blitzen auf. Der Mond ist noch nicht aufgegangen und es ist stockdunkel. So langsam dreht auch der Wind und es wird ungemütlich da der Staub nun von vorne kommt. Nochmal schnell aufs Klo und dann versuchen zu schlafen. Auch hier richtet man sich die Toilette in einer Ecke des Waggons. Über den Waggon zu pinkeln, sollte man vermeiden, denn der Zug ruckt unvermittelt immer wieder recht stark.
Ein herausfallen ist schon passiert und endete nicht selten mit dem Tod oder zumindest schwersten Verletzungen. Ob einem dort jemand helfen kann? …Nein! Denn man ist im absoluten Nirgendwo und bemerkbar kann man sich auch nicht machen (einen Notknopf gibt es nicht und Handyempfang auf mehrere hundert Kilometer auch nicht. Wen sollte man auch anrufen? Den Schaffner?)
Zweitens- habt ihr schon bei Sturm gepinkelt? Das geht überall hin aber nicht dahin wo es hin soll. Es ist auch hier üblich in eine windgeschützte Ecke zu pinkeln.
Choum bei Nacht
Unser Mitreisender Moussa hat etwas Sorge seine Haltestelle in Choum zu verpassen. Auf unserer Hinfahrt war es einfach zu wissen wo man gerade ist, denn es war Sonntag und da waren viele Locals die sich auskannten und wie eine Flüsterpost ging es von Waggon zu Waggon. Jetzt sind wir insgesamt nur fünf Touristen auf den Waggons und haben keine Ahnung wo wir sind. Zum Glück haben wir eine Offline Karte auf dem Handy, so können wir jederzeit nachsehen wo wir sind und Moussa konnte beruhigt schlafen. Der Zug hält übrigens immer wieder mal. Manchmal passiert der Zug aus der Gegenrichtung, manchmal wird schnell etwas in einem Wüstenort vom Zug geworfen.
Plötzliches Gedankenkarussell – Was passiert, wenn was passiert
Es ist stockdunkel. Wir liegen mit unseren Staubschutzmasken, Skibrillen, Turban und Decken in einem riesigen Berg voll Eisenerz und frieren. Trotz Isomatten, 2 Decken, dicken Jacken ist es richtig kalt geworden. Der Wind hat gedreht und Eisenerz und Staub blasen uns komplett zu. Die Sicht bei Taschenlampenlicht durch die Skibrille ist vom Staub getrübt und Luft zu bekommen fällt schwerer. Ich liege schlecht da die Liegefläche doch noch ziemlich schief ist und kann schwer einschlafen. Jasmin ist da immer schmerzbefreit und schläft überall binnen Sekunden tief und fest ein.
Ich versuche sie zu wecken da ich nochmal den Untergrund begradigen muss, aber sie regt sich nicht. Ich gerate nicht so schnell in Panik, aber in diesem Moment wird mir erstmals richtig bewusst, dass uns niemand helfen kann, wenn einem von uns jetzt etwas passiert. Es war ein ziemlich schauriger Moment. Man kommt nicht vom Waggon, kann auch niemand zur Hilfe holen. Nach Choum ist die nächste Haltestelle hunderte Kilometer entfernt. Während mich für wenige Sekunden etwas Panik überfiel, bewegte sich Jasmin endlich. Sie schläft so tief und durch die Brille, die Maske, die Dunkelheit und den Lärm sind sämtliche Sinne beeinträchtigt.
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Haltestelle in Choum
Dann hielt der Zug wieder einmal und wir waren in Choum. Stockdunkel, kein Licht, kein Schild, kein Bahnhofsgebäude. Nach dem durchgehenden Geratter und Gequietsche, ist diese plötzliche Stille, wenn der Iron Ore Train hält, ziemlich krass. Wir sind in Choum angekommen und jeder wacht dabei auf. Bei Haltestellen muss es immer ziemlich schnell gehen, denn niemand kann sagen ob der Eisenerzzug eine Minute oder eine Stunde hält (durchschnittlich sind es anscheinend 7 Minuten in Choum).
Im Licht der Taschenlampe stieg unser Freund Moussa, den wir sehr lieb gewonnen haben, vom Waggon und wir reichten ihm das Gepäck nach unten. Er verschwand in der Nacht und auf zu neuen Abenteuern. Wir hoffen ihn irgendwann wiederzusehen. Übrigens stehen meist Taxis bereit um ihre Dienste anzubieten, so zumindest in Choum, F’dérik, Zouérat und Nouadhibou.
Durch die Nacht auf dem Iron Ore Train
Für uns geht die Fahrt noch viele Stunden weiter. Ein kleiner staubiger Snack in der Dunkelheit im Schein der Taschenlampe. Unsere Wasserflaschen kleben vor Dreck und Staub, da hat auch die Aufbewahrung im Rucksack nicht so viel geholfen. Irgendwo in der Dunkelheit ist Ben Amira, der zweitgrößte Monolith der Welt. Es gibt einen schönen Sternenhimmel, aber eigentlich sehen wir nicht viel davon, denn der Staub umhüllt uns extrem stark. Die FFP2 Masken setzen sich immer mehr zu und wir bekommen immer schwerer Luft. Der Gang, bzw. das Krabbeln zur Toilette in der Dunkelheit über den Eisenerzberg ist nicht ohne.
Wir schlafen! Jasmin denkt zwar, sie kann hier niemals einschlafen, schläft aber dann doch immer sofort ein. Sie wacht aber ein paar mal auf, weil es einfach sehr kalt, staubig, aber auch unbequem und eng ist.
So rollen wir durch die Nacht. Umgeben von Staub der Wüste, Eisenerzstaub, Kälte und Lärm. Romantisch ist was anderes, aber dennoch so verdammt einzigartig wenn man sich erst einmal bewusst gemacht hat, wie krass es doch ist, 700 km durch die Wüste Sahara zu fahren. Mitten in Mauretanien, entlang der Westsahara und sogar 5 km durch die Westsahara und dem Gebiet der Polisario welches für Touristen verboten ist.
Auf dem Eisenerzzug bricht der Tag an
…und dann bricht der Tag an. Die Sonne geht auf. Alles ist in oranges Licht getaucht. Wow, sowas hab ich noch nie gesehen. Was für ein unfassbares Licht!“, meint Jasmin und weckt mich hektisch auf. Das zu verpassen wäre zu schade. Auch ich bin begeistert, obwohl ich eher ein gelbes Licht sehe. Gefühlt tausend Fotos später, bemerken wir erst, dass der Himmel in Wahrheit nur graublau ist, kein krasser Sonnenaufgang weit und breit. Wir hatten einfach nur noch unsere Skibrillen auf, die orange und gelb getönt sind 🙂
Wir schütteln unsere Decken aus, die über und über mit grauem Erzstaub bedeckt sind. Unseren Turban und FFP2-Masken werden auch so gut es geht entstaubt. Dann setzen wir uns auf den großen Haufen Eisenerz in der Mitte und genießen die letzten 80 km Fahrt mit dem Iron Ore Train.
Die letzten Kilometer auf dem Iron Ore Train bis Nouadhibou
Nun führt auch wieder eine asphaltierte Straße neben den Gleisen entlang. In der Ferne sieht man das Meer aufblitzen. Nach Nouadhibou ist es jetzt nicht mehr weit. Wir fahren vorbei an der Polizeikontrolle, die wir dann auch noch später mit dem Syncro passieren werden.
In Nouadhibou stehen wir weit vom Bahnhofsgebäude entfernt. Es wird immer versucht, den Personenwagen auf Höhe des Bahnhofs anzuhalten. Da wir aber einige Waggons vor dem Personenwagen sind, fahren wir natürlich am Bahnhof vorbei Aber die Taxifahrer kennen das ja schon und fahren die Waggons ab um Passagiere zu finden. Wir wollen ein Taxi zur Villa Maguela, die etwa 9 km Fahrstrecke entfernt vom Bahnhof ist. Ein Sammeltaxi nimmt uns und das französische Paar auf.
Taxifahrt in Nouadhibou
Der Taxifahrer bringt uns da auch gerne hin, will aber dann auch richtig viel Geld dafür. Also nur nochmal als Tipp…vorher immer aushandeln und auf 0 bei der Währung achten. Wer kein französisch spricht, am besten einfach den Geldschein zeigen, damit kein Missverständnis entsteht.
Weg mit dem Erzstaub und erstmal schlafen
In der Villa Maguela in Nouadhibou angekommen, säubern wir erstmal unsere Sachen so gut es geht und gehen unter die Dusche. Danach müssen wir das Abenteuer erst einmal auf uns wirken lassen. Über 36 Stunden auf dem Iron Ore Train! Was für ein Erlebnis und die Himmel und Hölle gleichzeitig 😉
Immer original Reisepass mitnehmen
Übrigens trafen wir dort auch andere Reisende die ihr Fahrzeug in Noudahibou stehen ließen und mit dem Iron Ore Train gefahren sind. Einer aus der Gruppe hatte nur eine Kopie seines Reisepasses mitgenommen und saß deswegen bei der Polizei in Atar. Bis zur Klärung ist das nicht so lustig und den Reisepass aus dem 700 km entfernten Fahrzeug zu holen, ist nicht so einfach.
Fazit Iron Ore Train?
Es ist soooo anstrengend, aber irgendwie macht es auch verdammt glücklich! Wer die Chance hat und das ultimative Abenteuer sucht…worauf wartet ihr noch?!!
Während wir gerade diesen Beitrag schreiben, sitzen wir in Marokko. Wenn ihr gerne im Handgepäck bei uns mitfahren möchtet, folgt uns doch einfach auf Instagram und/oder Facebook Da gibt es auch noch Reels zu unserer Iron Ore Train Fahrt und ihr verpasst auch keine neuen Beiträge. Wenn ihr Fragen habt, meldet euch einfach bei uns.
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